Die Vitamin C-Hochdosistherapie ist eine Behandlung mit sehr großen Mengen an Vitamin C (oft mehr als 7500mg). Da die Aufnahme solcher Mengen über den Magen-Darm-Trakt nicht möglich ist, erfolgt diese Therapie meist über Infusionen.
Vitamin C ist in unserem Körper an einer Vielzahl von Stoffwechselprozessen beteiligt. Es ist unentbehrlich für die Abwehrstärkung und Immunstimulation, das Hormon- und Nervensystem, die Regulation des Fettstoffwechsels, die Anregung des Entgiftungssystems, die Bildung und Funktionserhaltung von Knochen und Bindegewebe sowie die Beschleunigung der Wundheilung.
Vitamin C ist darüber hinaus der wichtigste Radikalfänger im menschlichen Körper und spielt eine entscheidende Rolle bei entzündlichen Erkrankungen und Strahlenbelastungen. Freie Radikale sind aggressive und sehr reaktionsfreudige Substanzen, die durch körpereigene Stoffwechselprozesse entstehen oder im Organismus durch zugeführte chemische Substanzen bzw. Strahlen gebildet werden. Vitamin C bindet freie Stickstoffverbindungen im Körper.
Unser Körper verfügt über ein ganzes Netz unterschiedlicher Schutzsysteme, die diese freien Radikale sofort wieder auffangen und vernichten. Dazu gehören körpereigene Verbindungen, aber auch Stoffe, die mit der Nahrung zugeführt werden, wie die Vitamine A, C und E.
Unter bestimmten Bedingungen (Umwelt- und Strahlenbelastung, Rauchen, Entzündungen und Stress) ist die Bildung freier Radikale so stark erhöht, dass die normalen Konzentrationen der körpereigenen Schutzsysteme nicht ausreichen. Dann können freie Radikale große Schäden anrichten. Sie schädigen z.B. Zellwände, das Erbgut und wichtige Eiweißverbindungen in der Zelle. Bleibt das Übergewicht der Freien Radikale dauerhaft bestehen, spricht man von oxidativem Stress.
Oxidativer Stress ist für viele Krankheiten und Beschwerden mitverantwortlich:
Eine gesunde Ernährung reicht bei einem gesunden Menschen prinzipiell aus, um den normalen Vitamin C-Bedarf zu decken. Hierzu werden täglich 5 große Portionen Obst und Gemüse empfohlen. Kranke haben u. U. einen deutlich erhöhten Bedarf, oder können manchmal die empfohlenen Mengen nicht essen, um die notwendige Versorgung über die Ernährung sicher zu stellen. Dann kann der Therapeut entsprechend dem Beschwerdebild Vitamin C über die Vene zuführen.
Vitamin C ist der wichtigste Radikalfänger im wässrigen Milieu!
Da unser Körper zu ca. 60% aus Wasser besteht, haben wir einen besonders hohen Bedarf an diesem wasserlöslichen Vitamin.
Ein besonders hoher Vitamin C-Verbrauch besteht während der Auseinandersetzung mit Krankheitserregern oder Entzündungen. Das wird z.B. daran deutlich, dass bei Beginn einer Virusinfektion der Vitamin C-Gehalt in den Immunzellen soweit absinken kann, dass dort häufig Werte erreicht werden, die denen bei Skorbut entsprechen.
Ein solcher lokaler Mangel an Radikalfängern beeinträchtigt das gesamte Schutzsystem gegen freie Radikale. Deshalb werden Patienten bei langem Fortbestehen einer Entzündung oder Infektion gleichzeitig anfälliger für weitere Erkrankungen.
Die Vitamin C-Therapie ist untrennbar mit dem Namen des zweifachen Nobelpreisträgers Prof. Dr. Linus Pauling (1901-1994) verbunden. Ihm ist es zu verdanken, dass Vitamin C seit den 60iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts wieder viel Aufmerksamkeit erregte. Ausgehend von der Tatsache, dass wir Menschen die Fähigkeit zur Vitamin C-Produktion verloren haben, vertrat er die Auffassung, dass wir deshalb täglich ebenso viel Vitamin C zu uns nehmen sollten, wie andere Säugetiere selbst produzieren – also Mengen im Gramm-Bereich.
Pauling glaubte, dass Vitamin C vielen schweren Krankheiten vorbeugen, ja diese sogar heilen könne. Obwohl seine Theorien von Anfang an von vielen Zweiflern abgelehnt wurden und immer noch werden, gewann man in den letzten 20 Jahren viele neue Erkenntnisse über die therapeutische Anwendung von Vitamin C. Seit Anfang der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts wird intensiv auf dem Gebiet der Vitamin C-Therapie geforscht. Allein in der bedeutendsten medizinischen Datenbank, der Medline, erschienen seit 1990 rund 8000 Arbeiten, die sich schwerpunktmäßig mit Vitamin C beschäftigen. Diese Arbeiten führten zur Entwicklung der Vitamin C- Hochdosistherapie, mit der zunehmend mehr Ärzte und Heilpraktiker auch in Deutschland hervorragende Erfahrungen gesammelt haben.
Die Grundlage der Vitamin C-Hochdosistherapie bildet die Erkenntnis, dass bei zahlreichen Erkrankungen der Vitamin C-Bedarf weit höher ist, als dem Organismus über den Magen-Darmtrakt zugeführt werden kann. Zudem ist krankheitsbedingt häufig die Aufnahme durch die Darmschleimhäute weiter reduziert. Manchmal können therapeutisch wirksame Vitamin C-Spiegel nur erreicht werden, indem Vitamin C direkt über die Blutbahn, also als Injektion oder Infusion, dem Körper zugeführt wird.
(Quelle: Taramax)
Indikationsgebiete:
- verminderte Leistungsfähigkeit, Frühjahrsmüdigkeit, Appetitlosigkeit, physischer und psychischer Stress
- Ängste und Depressionen
- Infektanfälligkeit, schlechte Wundheilung, Ulcus cruris, Dekubitus
- erhöhte Cholesterinwerte
- virale und bakterielle Infekte
- Allergien
- chronische Bronchitis, Asthma bronchiale
- Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises
- zur Unterstützung der Tumortherapie, sowie bei Chemotherapie und Bestrahlungen
- Neigung zu Nasen- und Zahnfleischbluten
- Stoffwechselstörungen wie Diabetes mellitus, Gicht
- bei frühzeitig einsetzenden Alterungsprozessen
- Angina pectoris, Herzinfarkt (zur Prophylaxe als auch zur Nachsorge)
- bei Alkohol- und Nikotinabusus
- Prophylaxe und Therapie von Belastungen mit anorganischen Substanzen (z.B. Blei, Cadmium, Quecksilber)